Human-Übersetzungen

LBTA Human-Übersetzungen

Die Human-Übersetzung ist nach wie vor für sehr komplexe Texte vorzuziehen. Gute Gründe für den Einsatz von Human-Übersetzungen sind auch sehr spezifische Anforderungen, wie z. B.:

  • absolute Vertraulichkeit (keine KI-Nutzung erlaubt)
  • Alt-Englische Formulierungen
  • englische Texte von nicht Muttersprachlern
  • einem großen Anteil von Boilerplates mit vielen langen Sätzen (bis zu 500 Worte) oder
  • einer sehr anspruchsvollen semantischen Ausdrucksweise
  • Plain English ist ein Erfordernis (kein „Shall“)

bei denen die KI-MT Vorübersetzung für den Hybrid-Ansatz keine gute Lösung ist.

Erfüllt eine KI-MT Übersetzung Ihre Anforderungen?

Aufgrund unserer Analysen von KI-MT Systemen wissen wir, dass sie Dokumente nicht nach Struktur, Absatz, Satzbau, Wortwahl, konsistente Anwendung von Begriffen, sowie semantisch und logisch analysieren. Hinzu kommt, dass Wortwahl und Sätze nach statistischen Wahrscheinlichkeiten zusammengesetzt werden.

Bedeutung der Wahrscheinlichkeitsrechnung in KI-MT Systemen

Die Entscheidungsfindung innerhalb dieser Systeme orientiert sich nicht primär am semantischen oder logischen Gehalt eines Wortes, sondern basiert auf der statistischen Wahrscheinlichkeit seiner Korrektheit im gegebenen Kontext. Durch den Attention-Mechanismus werden Worte innerhalb eines Satzes in Relation zueinander gewichtet und basierend auf der Wahrscheinlichkeit korrekt zu sein in Beziehung zu den anderen Worten in dem Satz ausgewählt. Diese Methodik führt zu einer sequenziellen Satz-für-Satzübersetzung, ohne eine übergreifende Dokumentstruktur oder konsistente Begriffsverwendung zu berücksichtigen. Was dazu führt, das Begriffe auch innerhalb von Sätzen nicht konsistent angewendet werden.

Auszug aus unserem Erfahrungsbericht:

Identifizierte Fehler und Schwächen in KI-MT Übersetzungen

Bei den durchgeführten Stress-Tests wurden von Anwälten abgenommene SPAs mit Übersetzungen, die durch KI-MT Systeme erstellt wurden, verglichen. Dabei wurden zwischen 40 und 60 begriffliche Fehler pro Seite identifiziert. Diese Fehler verdeutlichen bedeutende Schwächen und Fehlleistungen von KI-MT Systemen und umfassen:

  • Auslassung und willkürliche Ergänzung von Satzteilen: KI-MT Systeme neigen dazu, Satzteile auszulassen, nicht existierende Teile hinzuzufügen oder Satzteile ohne erkennbaren Grund zu wiederholen.
  • Inkonsistente Wortverwendung: Worte werden teils ausgelassen, mehrfach (korrekt und inkorrekt) hinzugefügt, oder Begriffe werden erfunden, wenn das System den korrekten Begriff nicht kennt. Zudem wird derselbe Begriff innerhalb eines Satzes unterschiedlich übersetzt, was zu Inkonsistenzen führt.
  • Mangel an Begriffskonsistenz: Es besteht eine Unfähigkeit, die konsistente Verwendung von Begriffen innerhalb von Sätzen, Abschnitten oder dem gesamten Dokument zu gewährleisten. Begriffe können in einer Spannweite von korrekt bis völlig falsch innerhalb eines Dokuments oder gar Satzes übersetzt werden.
  • Fehlinterpretation typischer Vertragsformulierungen: Komplexe oder typische juristische Formulierungen werden nicht korrekt interpretiert. Dies führt zu gravierenden Missverständnissen im Kontext der Übersetzung.
  •  Verlust der Orientierung in komplexen Sätzen: Insbesondere bei langen Sätzen oder Absätzen verlieren KI-MT Systeme den Überblick und reihen Begriffe ohne logischen Zusammenhang aneinander.
  •  Fehlerhafte Übersetzung von Fachbegriffen und glossardefinierten Begriffen: Fachspezifische Begriffe und im Glossar definierte Termini werden nicht erkannt, falsch angewendet und inkonsistent im Dokument verwendet.
  • Fehlinterpretation der Dokumentstruktur: KI-MT Systeme interpretieren die Nummerierung von Klauseln fälschlicherweise als Teil eines neuen Satzes und beginnen ohne logischen Bezug einen neuen Abschnitt. Dies gilt auch für Beträge, bei denen der Tausenderpunkt als Satzende interpretiert wird.
  • Veraltete Sprachverwendung: Die exzessive Verwendung von „Shall“ steht im Widerspruch zu modernen Richtlinien für Vertragstexte in Common Law Ländern, die eine klarere Sprache verbindlich vorschreiben.
  •  Begriffliche Fehler pro Seite:Weder Struktur noch Satzbau, noch Konsistenz in der Verwendung der Begriffe in einem Satz oder gar durch das gesamte Dokument wurden eingehalten. Wir haben dann viel Zeit damit verbracht, die KI-MT Übersetzungen mit den abgenommenen Übersetzungen zu vergleichen. Als Erstes haben wir zwischen 40 ✔und 60 ✔begriffliche Fehler pro Seite festgestellt.

Diese Ergebnisse verdeutlichen die Grenzen von KI-MT Systemen bei der Verarbeitung komplexer Texte, insbesondere im juristischen Kontext. Die vielfältigen Fehlerquellen unterstreichen die Notwendigkeit einer sorgfältigen und gewissenhaften Überarbeitung und Anpassung der Übersetzungen. Während KI-MT Systeme beeindruckende Leistungen in Bezug auf Geschwindigkeit und Effizienz bieten, zeigt sich bei detaillierter Analyse, dass ohne menschliche Überprüfung und Korrektur eine akzeptable oder gar hohe Übersetzungsqualität nicht gewährleistet werden kann. 

Entscheidungsgründe für eine Human-Übersetzung

Benötigen Sie absolute Vertraulichkeit? Ist deshalb der Einsatz von KI-MT Systemen, bei denen Daten extern in der Cloud verarbeitet werden, nicht zulässig? Wollen Sie, dass Ihr Text in „Plain English“ (kein „Shall“) übersetzt werden soll? Hat Ihr Text eine sehr anspruchsvolle semantische Ausdrucksweise? Besteht Ihr Text aus vielen langen Boilerplate-Sätzen? Hat Ihr Text Teile, die von Nicht-Muttersprachlern verfasst wurden? Ist Ihr Text sehr speziell, mit vielen ungewöhnlichen Fachbegriffen oder Alt-Englischen Formulierungen? 

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Analyse des Übersetzungsfehlers:
Auslassung von Satzteilen oder Worten

Fehlerart: Unvollständige Übersetzung durch Auslassungen

Ausgangsbeispiel: „With regard to sec. 16 para. 1 German Limited Liability Companies Act and with effect as of the Closing Date, the Seller hereby“

KI-MT Übersetzung: „Im Hinblick auf sec. 16 Abs. 1 des Gesetzes betreffend die Gesellschaften mit beschränkter Haftung erteilt der Verkäufer dem Käufer hiermit“

Unvollständiger Satz: In der Übersetzung fehlt der Teil des Satzes, der besagt, „und mit Wirkung zum Tag des Abschlusses“, was dazu führt, dass der Satz unvollständig und der Inhalt unklar bleibt. Es ist essenziell, dass die Wirkung zum Tag des Abschlusses mit übersetzt wird, da sonst der Sinn des Textes verfehlt wird.

Analyse des Übersetzungsfehlers: Unterschiedliche Übersetzung desselben Begriffs im selben Satz

Fehlerart: Inkonsistente Übersetzung von Fachtermini

Ausgangstext: „das am Vollzugstag vorhandene, bewegliche Anlagevermögen des Verkauften Geschäftsbetriebs („Anlagevermögen“) sowie sämtliche am Vollzugstag vorhandene Maschinen („Vorräte“), die zum Verkauften Geschäftsbetrieb gehören; eine Auflistung des Anlagevermögens bzw. der Vorräte zum 31. Dezember xxxx ist diesem Vertrag als Anlage x1 beigefügt; die Anlage x2 wird gemäß Zif. y mit dem Stand zum Vollzugstag angepasst;“

KI-MT Übersetzung: „the movable fixed assets of the Sold Business Operation existing on the Closing Date („Fixed Assets“) and all machinery existing on the Closing Date („Inventories“) belonging to the Sold Business Operation; a list of the Fixed Assets and Inventories as of December 31, xxxx is attached to this Agreement as Annex x1 attached hereto; the Annex x2 is attached pursuant to para.y with the status as of the execution date;“

Identifizierte Fehler und Verbesserungsbedarf:

Inkonsistenz bei der Übersetzung von „Vollzugstag“: In der deutschen Vorlage wird Vollzugstag dreimal genannt und zweimal mit Closing Date und ein mal mit Execution Date übersetzt.

Fehlende Klarheit und mögliche Missverständnisse: Die inkonsistente Übersetzung kann zu Missverständnissen führen.

Schlussfolgerung:

Die einheitliche und präzise Verwendung von Fachterminologie ist entscheidend für die Klarheit und Rechtssicherheit von Vertragsdokumenten. Die Korrektur der inkonsistenten Übersetzung und die Sicherstellung einer eindeutigen Terminologie im gesamten Dokument sind notwendig, um potenzielle Missverständnisse zu vermeiden und die Einhaltung der vertraglichen Vereinbarungen zu gewährleisten.

Analyse des Übersetzungsfehlers:
Inkonsistente Verwendung von Begriffen

Fehlerart: Inkonsistenz und Variation bei der Verwendung von Fachtermini

Ausgangsbeispiel: „Closing Date“ wird in einem SPA (Share Purchase Agreement – Aktienkaufvertrag) in SIEBEN Variationen angeboten: „Schlusstag“, „Abschlussdatum“, „Einsendeschluss“, „Closing Date“, „Tag des Abschlusses“, „Vollzugsdatum“, „Datum des Abschlusses“.

Identifizierte Fehler und Verbesserungsbedarf:

Mangelnde Konsistenz in der Terminologie: Die Verwendung von sieben verschiedenen Ausdrücken für den Begriff „Closing Date“ im gleichen Dokument führt zu einer erheblichen Inkonsistenz. Dies kann bei den Vertragsparteien und Lesern des Dokuments zu Verwirrung führen, insbesondere wenn nicht klar ist, ob diese Begriffe identische Sachverhalte bezeichnen oder ob feine Unterschiede in ihrer Bedeutung bestehen.

Potenzielle rechtliche Unsicherheiten: In rechtlichen Dokumenten kann eine derartige Variation in der Terminologie rechtliche Unsicherheiten schaffen. Es ist unklar, ob unterschiedliche Begriffe für dasselbe Datum bewusst gewählt wurden, um unterschiedliche Aspekte oder Phasen des „Closing Date“ zu betonen, oder ob es sich lediglich um eine inkonsistente Verwendung handelt.

Notwendigkeit der Standardisierung: Um Klarheit und Eindeutigkeit zu gewährleisten, ist es wichtig, dass in rechtlichen Dokumenten eine standardisierte Terminologie verwendet wird. Dies gilt insbesondere für Schlüsselbegriffe wie das „Closing Date“, die für das Verständnis des Vertrags und seiner Durchführung wesentlich sind.

Schlussfolgerung:

Die einheitliche und konsistente Verwendung von Fachtermini in rechtlichen Dokumenten ist entscheidend für die Klarheit, Verständlichkeit und rechtliche Präzision. Eine Standardisierung der Terminologie trägt dazu bei, Missverständnisse zu vermeiden und die Rechtssicherheit zu erhöhen. Es empfiehlt sich, bei der Erstellung und Überarbeitung von Vertragsdokumenten besonderes Augenmerk auf die Einheitlichkeit der verwendeten Begriffe zu legen und ggf. eine Definition wesentlicher Begriffe voranzustellen, um ihre eindeutige Bedeutung im Kontext des Dokuments zu klären.

Analyse des Übersetzungsfehlers:
Fehlinterpretation typischer Vertragsformulierungen

Fehlerart: Unangemessene Übersetzung von vertraglichen Ausnahmeklauseln

Ausgangsbeispiel: „Any transfer of Shares in the Company by a Co-Investor is, except for the provisions of Clause x.x“,

KI-MT Übersetzung: „Jede Übertragung von Geschäftsanteilen an der Gesellschaft durch einen Co-Investor ist, abgesehen von den Bestimmungen der Klausel x.x“,

Identifizierte Fehler und Verbesserungsbedarf:

Fehlinterpretation von „except for“: Die Wendung „except for“ drückt eine Ausnahme zu einer allgemeinen Regel aus. Die Übersetzung „abgesehen von“ kann zwar in bestimmten Kontexten eine ähnliche Bedeutung haben, jedoch fehlt es hier an der Präzision, die für Vertragsdokumente erforderlich ist. Die Formulierung „ausgenommen wie in Klausel x.x“ wäre direkter und klarer, da sie unmissverständlich auf die Ausnahmebedingungen verweist.

Potenzielle rechtliche Auswirkungen: Eine ungenaue Übersetzung von Ausnahmeklauseln kann zu Missverständnissen bezüglich der Vertragsbedingungen führen. Im Rechtskontext ist es von höchster Wichtigkeit, die exakten Bedingungen und Ausnahmen klar und unmissverständlich zu formulieren, um Interpretationsspielräume und mögliche Rechtsstreitigkeiten zu minimieren.

Notwendigkeit der klaren Ausdrucksweise in Vertragsdokumenten: Vertragsdokumente erfordern eine präzise Sprache, um die Rechte und Pflichten der Parteien eindeutig festzulegen. Jede Abweichung von der üblichen Formulierung könnte die Auslegung des Vertragsinhalts beeinflussen und sollte daher vermieden werden.

Schlussfolgerung:

Die präzise und korrekte Übersetzung von vertraglichen Formulierungen, insbesondere von Ausnahmeklauseln, ist entscheidend, um die beabsichtigte rechtliche Wirkung zu erzielen und mögliche Missverständnisse oder Rechtsunsicherheiten zu vermeiden. Die Wahl der richtigen Präpositionen und Konjunktionen spielt eine entscheidende Rolle bei der Festlegung der Vertragsbedingungen. Übersetzer müssen besondere Sorgfalt walten lassen, um sicherzustellen, dass die Übersetzung den Nuancen und der Präzision des Originaltextes gerecht wird und rechtliche Klarheit gewährleistet.  

Analyse der Fehler bei der Übersetzung langer Boilerplate-Sätze

Fehlerart: Verlust der Orientierung und unnötige Wiederholungen in langen Sätzen

Ausgangstext:„Material Adverse Change“ means other than any event, change, circumstance or effect relating (i) to the economy in general, (ii) in general to the industries in which the Business operates and not specifically relating to the Business, or (iii) changes, circumstances and effects relating to the transactions or the announcement of the transactions contemplated by this Agreement, any event, change or occurrence which, individually or together with any other event, change or occurrence, has or is reasonably likely to have a material adverse effect (x) on the business, operations, geographic or market segments, assets, liabilities, condition (financial or otherwise), prospects or results of operation of the Group Companies, taken as a whole, or (y) on the ability of the Sellers to timely consummate the transactions contemplated by this Agreement, including as a consequence of any material impediment, interference or delay.

KI-MT Übersetzung:„Wesentliche nachteilige Veränderung“ ist jedes Ereignis, jede Veränderung, jeder Umstand oder jede Auswirkung, die sich (i) auf die Wirtschaft im Allgemeinen, (ii) allgemein auf die Branchen, in denen das Unternehmen tätig ist, und nicht speziell auf das Unternehmen beziehen, oder (iii) Veränderungen, Umstände und Auswirkungen im Zusammenhang mit den Transaktionen oder der Ankündigung der Transaktionen, die in dieser Vereinbarung vorgesehen sind, Ereignisse, Veränderungen oder Vorfälle, die einzeln oder zusammen mit anderen Ereignissen, Veränderungen oder Vorfällen eine wesentliche nachteilige Auswirkung (x) auf das Geschäft, die Geschäftstätigkeit, die geografischen oder Marktsegmente, die Vermögenswerte, die Verbindlichkeiten, die (finanzielle oder sonstige) Lage, die Aussichten oder das Betriebsergebnis der Gruppenunternehmen insgesamt haben oder mit hinreichender Wahrscheinlichkeit haben werden, (x) auf das Geschäft, die geografischen oder Marktsegmente, das Vermögen, die Verbindlichkeiten, den (finanziellen oder sonstigen) Zustand, die Aussichten oder das Betriebsergebnis der Gruppenunternehmen insgesamt oder (y) auf die Fähigkeit der Verkäufer, die in diesem Vertrag vorgesehenen Transaktionen rechtzeitig zu vollziehen, einschließlich als Folge einer wesentlichen Behinderung, Beeinträchtigung oder Verzögerung.

Identifizierte Fehler und Verbesserungsbedarf:

Komplexität und Länge: Die Übersetzung behält die komplexe und verschachtelte Struktur des Originals bei, was die Lesbarkeit und das Verständnis erschwert. Lange Sätze mit mehrfachen Nebensätzen und Klammern können besonders in Übersetzungen die Klarheit beeinträchtigen.

Falsche Wiederholungen: Besonders auffällig ist die Wiederholung der Konsequenzen von Ereignissen, Veränderungen oder Vorfällen, die so in der Vorlage nicht steht und eine falsche Wiederholung des Textes ist.

Verlust der Orientierung: Die detaillierte Aufzählung der verschiedenen Aspekte, die einen „Material Adverse Change“ definieren, führt zusammen mit der Länge des Satzes dazu, dass der Leser leicht den Überblick verlieren kann. Eine klarere Strukturierung oder Aufteilung in mehrere Sätze könnte helfen, die einzelnen Punkte verständlicher zu machen.

Schlussfolgerung:

Die Übersetzung langer, komplex strukturierter Boilerplate-Sätze stellt eine besondere Herausforderung dar, da die Gefahr besteht, den Faden zu verlieren und wichtige Informationen unklar oder falsch darzustellen. Eine sorgfältige Überarbeitung mit dem Ziel, die Sätze zu kürzen und klarer zu strukturieren, ohne die inhaltliche Genauigkeit zu beeinträchtigen, ist essenziell, um die Verständlichkeit zu verbessern. Dies gilt insbesondere für rechtliche Texte, bei denen Präzision und Klarheit für die rechtliche Wirksamkeit entscheidend sind.

Identifizierte Fehler und Verbesserungsbedarf:

Analyse des Übersetzungsfehlers: Falsche wörtliche Übersetzung von Fachbegriffen

Fehlerart: Unangemessene direkte Übersetzung

Ausgangstext: „Co-Investor Vehicle“

KI-MT Übersetzung: „Co-Investoren-Fahrzeug (statt „Zweckgesellschaft“)

Identifizierte Fehler und Verbesserungsbedarf:

Unzutreffende wörtliche Übersetzung: Die Übersetzung von „Co-Investor Vehicle“ als „Co-Investoren-Fahrzeug“ zeigt eine direkte, wörtliche Übertragung, die den tatsächlichen Fachbegriff verfehlt. Im finanziellen und unternehmerischen Kontext bezieht sich „Vehicle“ nicht auf ein physisches Fahrzeug, sondern auf eine rechtliche oder organisatorische Einheit, die für spezifische Investitionszwecke gegründet wird, wie z. B. eine Zweckgesellschaft.

Missverständnisse und Verwirrung: Die wörtliche Übersetzung könnte bei den Lesern Verwirrung stiften, da sie den Eindruck erweckt, es ginge um ein physisches Transportmittel. In einem finanziellen oder rechtlichen Dokument führt eine solche Fehlinterpretation zu einem grundlegenden Missverständnis der intendierten Aussage.

Fachliche Präzision: In Fachtexten ist die genaue Verwendung von Terminologie entscheidend. Eine korrekte Übersetzung muss den fachspezifischen Kontext berücksichtigen und angemessene Fachtermini verwenden, um die intendierte Bedeutung präzise zu übermitteln.

Schlussfolgerung:

Die Übersetzung von Fachtermini erfordert ein tiefgehendes Verständnis sowohl der Ausgangs- als auch der Zielsprache, einschließlich des spezifischen Fachjargons. Eine direkte, wörtliche Übersetzung ohne Berücksichtigung des Kontextes und der branchenüblichen Terminologie kann zu erheblichen Missverständnissen führen. Insbesondere in rechtlichen und finanziellen Dokumenten ist die präzise und korrekte Verwendung von Fachbegriffen essentiell, um die Integrität der Information und die rechtliche Klarheit zu wahren. Eine sorgfältige Überprüfung durch Fachübersetzer oder Experten im relevanten Fachgebiet ist empfehlenswert, um die Genauigkeit und Angemessenheit der Übersetzung sicherzustellen.

Analyse des Übersetzungsfehlers:
Verlust der Orientierung bei Sätzen mit §-Zitaten

Fehlerart: Wiederholung ohne inhaltliche Notwendigkeit

Ausgangstext: „releasing the latter from the restrictions in accordance with sec. 181 German Civil Code (Bürgerliches Gesetzbuch) and in conjunction with the right to grant power of attorney to third parties, to represent the Seller when exercising all and any rights and powers to which the Seller is entitled as shareholder of the Shares in the Companies“,

KI-MT Übersetzung: „von den Beschränkungen des § 181 BGB befreiende Vollmacht zur Vertretung des Verkäufers bei der Ausübung aller Rechte und Pflichten des Käufers. 181 BGB und in Verbindung mit dem Recht, Dritten Vollmacht zu erteilen, die Verkäuferin bei der Ausübung aller Rechte und Befugnisse, die der Verkäuferin als Gesellschafterin der Aktien an den Gesellschaften zustehen“,

Identifizierte Fehler und Verbesserungsbedarf:

Inkonsistente Wiedergabe von gesetzlichen Verweisen: Der Verweis auf § 181 BGB (Bürgerliches Gesetzbuch) wird in der Übersetzung wiederholt und unvollständig dargestellt. Insbesondere die fragmentierte Erwähnung „181 BGB“ stört den Lesefluss und könnte die Leser verwirren.

Unklare Satzstruktur: Die Übersetzung verliert die Klarheit des Originalsatzes, indem sie die Struktur verändert und das Objekt der Vollmacht (die Verkäuferin) mit dem Subjekt (die Verkäuferin) in einer Weise vermengt, die unklar macht, wer bevollmächtigt wird und wer die Vollmacht erteilt. Zudem wird der Bezug zwischen den Rechten des Verkäufers und der Vollmacht zum Vertreten unklar wiedergegeben.

Fehlende Informationen: Die Übersetzung lässt wesentliche Teile des Originaltexts aus, insbesondere den Teil, der die Rechte und Befugnisse des Verkäufers als Gesellschafterin präzisiert.

Schlussfolgerung:

 Bei der Übersetzung rechtlicher Dokumente, insbesondere bei solchen, die gesetzliche Verweise enthalten, ist höchste Präzision und Klarheit erforderlich. Die korrekte und konsistente Wiedergabe von Gesetzeszitaten sowie eine logische und nachvollziehbare Satzstruktur sind essentiell, um die intendierte rechtliche Wirkung zu erzielen und Missverständnisse zu vermeiden. Eine sorgfältige Überarbeitung und Anpassung der Übersetzung kann dazu beitragen, die Verständlichkeit zu verbessern und die rechtliche Integrität des Textes zu wahren.